Kurzmeldung: Bronzezeitlicher Vulkanausbruch auf Santorin um bis zu 50 Jahre älter?

Leser meines Buches "Atlantis: Das Rätsel des Aristokles" werden vielleicht das Kapitel über die Minoer noch in Erinnerung haben. Darin wird u. a. auch ein Stück Olivenholz erwähnt, das zur Datierung des Vulkanausbruches herangezogen wurde. Schon damals schlug die Datierung hohe Wellen in Fachkreisen. Denn bisher ging man unter Archäologen davon aus, das der Vulkanausbruch um 1500 v. Chr. stattfand. Die Jahresringdatierung des Holzes sprach aber dafür, dass die Katastrophe um 1627-1600 v. Chr. stattgefunden haben musste. Das brachte das bisherige Konzept der Datierung von Objekten aus der Ägäischen Bronzezeit etwas durcheinander. Nun könnte die zeitliche Einordnung des Ausbruches noch weiter nach hinten verschoben werden.

Eine Untersuchung von Elizabetta Boaretto und Kollegen zeigte, das die Annahme, der jüngste Jahresring des Olivenholzes wäre unmittelbar vor dem Vulkanausbruch gebildet worden, nicht haltbar ist. Zwischen der Bildung des letzten Jahresringes und dem Absterben eines Olivenbaumes können bis zu 40-50 Jahre vergehen. Gegenstand der Untersuchung waren moderne Olivenhölzer und Proben eines lebenden Astes, der 2013 abgeschnitten wurde. Dies zeigt eine gewisse Unsicherheit in der Datierungsmethode, die damals angewendet wurde.

Quellen:
https://www.natureasia.com/en/life-sci/research/12640
https://www.nature.com/articles/s41598-018-29392-9

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